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Enteignung durch Kapitalverkehrskontrollen

Währungen, Kapitalverkehrskontrollen und potenzielle Enteignung - Mr. Forex zeigt, wie man selbst mit Währungen Geld verdienen kann.

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Thorsten Wittmann: Währungen, Kapitalverkehrskontrollen und potenzielle Enteignung. Das ist das heutige Tipp-Thema von Faszination Freiheit. Heute wird es sehr, sehr spannend. Wir haben heute einen spannenden Interviewgast dabei. Jürgen Wechsler, Mr. Forex. Du zeigst, wie man selbst mit Währungen Geld verdienen kann.

Jürgen Wechsler: Genau.
Was sind Kapitalverkehrskontrollen

TW: Du warst selbst über 15 Jahre lang Investmentbanker, kennst Banken und auch dieses Thema Kapitalverkehrskontrollen, was kaum diskutiert wird und auch ganz wenigen Menschen bekannt ist. Du kennst es aus dem FF als Bankeninsider. Deshalb freue ich mich sehr auf unser heutiges Gespräch. Vielleicht erst mal, dass wir Bescheid wissen, was sind denn Kapitalverkehrskontrollen eigentlich? Was kann man sich darunter vorstellen? Das ist ja ein sperriger Begriff.

JW: Richtig. Es steckt schon sehr viel in dem Wort, nämlich Kapital, Verkehr und Kontrolle. D. h., dass Kapital bewegt wird in eine bestimmte Richtung und dass es dann möglich ist, das zu unterbinden, dass es in die eine oder andere Richtung gesteuert wird.

TW: Genau. Es ist nicht frei, sondern es wird kontrolliert.

JW: Ganz genau. Also, dass nicht der freie Kapitalverkehr, den wir jetzt vielleicht auch im Euro-System gewohnt sind, dass der dann nicht mehr so vorhanden ist.

TW: So und wenn es jetzt in diese Richtung geht, was kann das alles bedeuten? Da gibt es ja sehr unterschiedliche Möglichkeiten, wie man Kapitalverkehr beschränken kann.

JW: Genau. Also man kann letztendlich zwei grobe Richtung unterscheiden. Das eine sind die direkten Kapitalverkehrskontrollen und das Zweite sind die indirekten Kapitalverkehrskontrollen.

Ein Beispiel für die direkten Kapitalverkehrskontrollen, sehen wir auch in etlichen Ländern in der Welt auch aktuell oder vor ein paar Jahren in Griechenland, wo man eben gesagt hat, es darf nicht mehr außerhalb des Landes überwiesen werden. Oder zum Beispiel nur noch in Höhe von 10.000 Euro. Ansonsten darf eben das Geld nicht außerhalb des Landes gebracht werden.

Für indirekten Kapitalverkehrskontrollen haben wir jetzt auch ein aktuelles Beispiel. Indirekt, das ist zum Beispiel auch das Thema der Finanztransaktionssteuer. Denn dort wird Kapital letztendlich noch einmal zusatzbesteuert über Finanztransaktionen. Damit wird Kapital auch wieder gelenkt und damit Kapitalverkehr wieder eingeschränkt.

TW: Wir hatten gerade gesprochen, du hast da so ein Beispiel beim Thema europäische Banken, Stichwort Werbung.

JW: Genau. Also letztendlich bekommen wir schrittweise immer mehr dieser Kapitalverkehrskontrollen. Kapitalverkehrskontrollen können sehr abgestuft stattfinden. Einer der Meister darin ist letztendlich China. Die können diese Klaviatur perfekt spielen mit ihrer Währung und mit ihrem Währungsraum. Dort gibt es eben Kapitalverkehrskontrollen. In Euroland merken wir teilweise gar nicht, wie unser Geld eingesperrt wird. Und zwar geschieht dies sukzessive. Also zum Beispiel können Banken außerhalb der EU praktisch keine Werbung mehr hier in Europa machen, wenn sie sich nicht eine extra Regulierung oder Zulassung holen und damit eben dem ganzen europäischen Regulierungsrahmen unterliegen müssen. Damit stoßen natürlich die Anleger auch nicht mehr auf weitere Alternativen, die sie nutzen könnten außerhalb Europas, um nicht mehr im EU-Raum zu sein. Damit ist es wie eine Art Kapitalverkehrslenkung, Kapitalverkehrssteuerung, wenn eben letztendlich sehr hohe Hürden da sind, dass wir Konten außerhalb der EU eröffnen können.

TW: Also sprich indirekte Kapitalverkehrskontrollen sehen wir bereits in der EU. Direkte, ja noch nicht. Aber werden wir die noch sehen? Was glaubst du?

JW: Das Interessante ist, offiziell gibt es Verbote in der EU, den allgemeinen EU-Verhaltenskodex, wenn man so will. Allerdings hat die so viel Ausnahmen. Da wird ein Verbot gemacht und dann kommen die Ausnahmen, die eigentlich 95 % des Verbotes aufheben. Also die EU letztendlich hat sich geeinigt, dass sie keine Kapitalverkehrskontrollen machen. Außer z. B., wenn es der öffentlichen Sicherheit oder dem öffentlichen Kapital dient - in Anführungsstrichen. Dann darf das jeder Mitgliedstaat auch machen, wie wir ja gesehen haben in Zypern oder auch in Griechenland vor etlichen Jahren.

TW: Also eigentlich offiziell nicht. Es ist ja alles so libertär. Aber eigentlich können sie im Fall der Fälle trotzdem machen, was sie wollen. Genauso wie auf Zypern, auch mit den ersten Enteignungen dort. Im Prinzip sind Kapitalverkehrskontrollen oder gerade auch die direkten Kapitalverkehrskontrollen wie eine drohende Enteignung. Wenn es mal soweit kommt, dass man nicht nur sagt, okay, dass die Leute nicht mehr einfach aus der EU beispielsweise heraus überweisen können, dann sind wir schon ziemlich weit insgesamt, oder?

JW: Ganz genau. Also die Indirekten sind letztendlich immer auch Vorzeichen für dann direkte Kapitalverkehrskontrollen. Also wenn es eben schwierig wird und man muss ja sehen, wir haben jetzt eine neue EZB-Präsidentin mit der Frau Lagarde. Die hat ja ab 2011 den IWF geleitet und hat letztendlich diese ganzen Themen auch mit Griechenland und Zypern mitbegleitet. Also die ist Expertin in Kapitalverkehrskontrollen. Das heißt, wir haben eine EZB-Präsidentin, die letztendlich eine Expertin mit Kapitalverkehrskontrollen ist.

TW: Wie stufst du die EZB-Präsidentin allgemein ein?

JW: Also für mich ist es eine klassische Fehlbesetzung, mal ganz krass gesagt, weil man jetzt eine Politikerin auf diesen Stuhl gesetzt hat und dann sieht, dass die EZB relativ wenig mit der Geldpolitik zu tun hat. Sondern, dass es eigentlich eine politische Institution ist. Es wurde uns ja immer wieder gesagt, die EZB ist unabhängig von der Politik. Aber wenn ich von der Politik bestimmt werde und jetzt auch noch eine ehemalige Politikerin draufsetze, ja was hat das dann eigentlich noch für einen Wert? Dann habe ich keine Unabhängigkeit mehr. Also eigentlich finanztechnisch eine Fehlbesetzung meiner Meinung nach.

TW: In den letzten Jahren ist es um die Banken wieder relativ ruhig geworden. Euro-Krise hört man auch nicht mehr so viel. Ist das alles ausgestanden? Ist da alles gut? Oder glaubst du, auch diese Bereiche werden sich weiter zuspitzen, dass wir noch weitere Krisen sehen werden? Wie ist deine Einschätzung?

JW: Es brodelt natürlich weiterhin im Hintergrund. Die Themen sind weiterhin nicht gelöst in Südeuropa, sei es Griechenlands, sei es jetzt auch Italien. Italien jetzt ganz massiv. Die müssen immer wieder ihre Banken stützen. Und Italien spielt immer ein bisschen mit dem Feuer. Es war jetzt auch das Thema, führen sie eine eigene Parallel-Währung ein mit ihren mini Bonds, die sie als eigene Währung noch mal haben, damit auch Steuern etc. bezahlt werden können in Italien. Allerdings hat dann die EU zurückgezogen, weil anscheinend Italien ernst machen wollte. Das kann sich Brüssel nicht erlauben, dass letztendlich hier jemand ausschert. Damit hat Italien sich da noch einmal rausgezogen und auch die EU aus dem Ganzen. Aber es brodelt im Hintergrund und es kann sehr viel, sehr schnell auch aufbrechen. Wie gesagt, wir haben ja auch jetzt an der EZB-Spitze jemanden, der sich mit diesen Krisensituationen auskennt und auch weiß, wie man damit umgeht. Was man damit tun kann.

TW: Na ja, also das heißt, man sollte sich mit diesen Themen beschäftigen, weil Kapitalverkehrskontrollen wie ein Gefängnis für das Geld sind. Man kann nicht frei verfügen. Da kann man nicht mehr einfach agieren. Da kann man vielleicht nicht mal mehr als 10.000 oder weniger heraus überweisen. Rein geht meistens.

JW: Ganz genau.

TW: Also in die EU rein, passt alles. Aber raus? Da siehts dann anders aus.

JW: So ist es. Das hat die Historie immer wieder gezeigt. Rein ging sozusagen immer, weil dann die Devisen gebraucht werden. Fremdwährungen werden gebraucht in dem Moment und die dürfen immer reinkommen. Da hat man natürlich die Liquidität in Krisenzeiten, wenn ich letztendlich Fremdwährungen habe. War auch in Zeiten der Asien-Krise oder auch früher gab es ja mal zu historischen Zeiten Deutschlands auch schon Kapitalverkehrskontrollen, als die D-Mark neu eingeführt wurde. Vorher gab es auch eine sogenannte Sperr-Mark. Also wenn man dann außerhalb Deutschlands raus überweisen wollte, da musste man erst mal 20 % Strafsteuer zahlen, die dann auf diesem Sperr-Konto einbehalten wurde und nur 80 % weiter überwiesen wurde. Also es gibt schon viele Möglichkeiten, diese Kapitalverkehrskontrollen durchzusetzen. Aber wichtig ist natürlich am Anfang, ich muss die Leute in Sicherheit wiegen. Die indirekten Kapitalverkehrskontrollen kriegen die wenigsten mit. Sondern erst wenn sie eben nichts machen können, dann kriegen es die Leute mit. Aber dann ist es zu spät!

TW: Was kann man da grundsätzlich machen, um sich hier besser vorzubereiten?

JW: Also auf alle Fälle auch Konten außerhalb der EU führen, um dort möglichst sogar auch Fremdwährungen zu nutzen. Denn Fremdwährungen sind in so einer Form dann auch immer sehr willkommen.

TW: Ja, vielleicht so zum Schluss noch so eine kleine lustige Anekdote. Wir hatten grad noch ein kurzes Gespräch. Da hast du von Österreich erzählt und dem Tourismus, dass der auch mal ein bisschen beeinträchtigt wurde. Kannst du das kurz erläutern, was da passiert war.

JW: Genau. Also in den 30er-Jahren wollte Deutschland ein bisschen wirtschaftlichen Druck auf Österreich ausüben für einen möglichen Zusammenschluss. Österreich ist traditionell sehr stark abhängig vom Tourismus. Dann hat man einfach vom Deutschen Reich hergesagt, ja wir machen eine Ausreisesteuer von 1.000 Reichsmark. Also wenn man sich vorstellt 1.000 Euro dafür, dass man nach Österreich fährt. Dann überlegen es sich nämlich viele, ob sie dann entsprechend hinfahren. Das hat natürlich dann auch zu entsprechend wirtschaftlichen Problemen geführt. Die Österreicher haben es übrigens so gelöst, dass sie positive Filme über Österreich in die Welt ausgestrahlt haben, um wieder mehr Touristen anzuziehen, was dann teilweise auch geklappt hat.

TW: Ja es ist interessant, auf welche Ideen Politiker alles kommen können.

JW: Ja.

TW: Wir werden es jetzt sehen. Seien wir gespannt auf welche Ideen sie zukünftig kommen werden in der EU und auch generell.

JW: Es geht erst richtig los! Das ist das Schöne. Jetzt geht es erst richtig los! Jetzt machts dem Währungshändler noch mal richtig Spaß.

TW: Ja man kanns es immer mit einer positiven Einstellung sehen. Wenn man sich vorbereitet, dann ist auch alles in Ordnung. Dann wird auch alles gut.

Lebe deine finanzielle Freiheit. Schön, dass du heute in Faszination Freiheit wieder dabei warst.

Du hast auch einen Währungsbrief. Den verlinken wir unterhalb von dem Beitrag. Da schickst du ja immer wieder interessante Tipps und Tricks heraus. Kann ich auch sehr empfehlen dort hineinzulesen, was Jürgen Wechsler dazu sagt. Vielen Dank, dass du heute mit dabei warst.

JW: Gerne.

TW: Danke, dass auch du mit zugeschaut hast. Teilen, liken, kommentieren. Ganz, ganz wichtig für private YouTube-Kanäle wie bei uns. YouTube-Kanal auch abonnieren und wir sehen uns nächsten Freitag wieder. Wieder mit einem spannenden Thema.

Bis dahin, dein Thorsten Wittmann heute mit Jürgen Wechsler.

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Thorsten Wittmann®
Internationaler Investor, Finanzautor, Speaker und Selfmade-Multimillionär. 

Er ist Gründer einer der größten Geld-Communitys im deutschsprachigen Raum.

Zusammen mit seinem Team aus über 20 internationalen Mitgliedern gibt er sein Finanzwissen aus fast 20 Jahren Praxis weiter und bereist nebenbei mit Handgepäck die Welt, um vor Ort die besten Investments und Finanztipps zu recherchieren.

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