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Land und Leute in Brasilien – wie ist es, dort zu leben? Erfahrungsbericht

Auswandern nach Brasilien, Land und Leute kennen lernen. Wie ist es dort wirklich vor Ort?

Auswandern nach Brasilien

  1. Warum Brasilien?
  2. Menschen
  3. Kultur
  4. Sicherheit
  5. Sprache
  6. Natur
  7. Leben in Brasilien

Thorsten Wittmann: Meine Interviewpartnerin ist eine wahre Brasilienkennerin. Man kann in Brasilien schon für sehr wenig Geld einkaufen. Das sind nur ein paar Euro, und schon kriegt man wirklich schöne Souvenirs. Wenn man dort vor Ort bleiben möchte, kann man sich schön eindecken.

Heute geht es um ein südamerikanisches Land, das bisher noch eher wenig Aufmerksamkeit bekommen hat. Brasilien ist ein sehr spannendes Land, das ich sehr zu schätzen gelernt habe. Bis vor ein paar Wochen war ich zwei Monate lang in Brasilien. Da habe ich auch unsere Interviewpartnerin, die liebe Anne, gesehen, da wir zusammen in Rio waren. Sie wird uns heute ihre Brasilien-Erfahrungen mitteilen und erzählen, wie es dort wirklich ist. Später werden wir daraus die Vor- und Nachteile des Auswanderns nach Brasilien hervorheben. Wir zeigen, was dort schön ist und wo man aufpassen sollte.

1. Warum Brasilien?

Was hat dich damals nach Brasilien verschlagen?

Anne Brasilien: Erst einmal tudo bem! Das ist Regel Nummer 1. Tudo bem! Alles ist gut! Was mich damals nach Brasilien verschlagen hat, das war eigentlich die Neugier. Ich war eine junge Gärtnerin im Handwerk und dachte, dass es etwas langweilig werden würde, wenn ich das die nächsten 40 bis 45 Jahre so weiter mache. Außerdem hatte ich Brasilianer in einem Spanienurlaub kennengelernt. Das war sehr lustig. Das Wort „Gärtner“ ist für sie irgendwie sehr komisch gewesen. Sie haben mich eingeladen, nach Brasilien zu kommen und in meinem jugendlichen Wahn habe ich einfach eingewilligt. Ich habe gekündigt und alles, was ich hatte, verkauft. Das Geld hat dann so lange gereicht, wie es reichen sollte.

TW: Du bist einfach los und wolltest schauen, was passiert?

AB: Ganz genau. Ich hatte weder die Sprache noch die Kultur noch sonst etwas gekannt. Ich bin vom Schwarzwald direkt nach São Paulo geflogen und habe erst einmal gestaunt. Zu dieser Zeit kannte man Brasilien eher wegen des Amazonas, Chico Mendes und irgendwelchen ökologischen Desastern. Dann komme ich dort an und merke, dass es ganz anders ist. So bin ich dann zehn Monate lang durch fast ganz Brasilien gereist. Ich war so naiv, dass ich heute sage, dass wahrscheinlich jeder Bandit mit mir Miteleid gehabt und mich laufen gelassen hätte. Später bin ich dann immer wieder, wenn ich Zeit und Geld hatte, zum Karneval in Salvador oder eben auch zu anderen Plätzen gefahren. Manchmal waren das nur kurz zwei Wochen, manchmal zwei oder drei Monate. So kam es dann, dass ich meine große Liebe kennenlernte. Er sagte damals tatsächlich zu mir: „Hab‘ keine Angst, glücklich zu sein! Komm zurück!“ Und ich dachte mir, dass er Recht hatte. So kam es dann, dass ich mehrere Jahre in Brasilien lebte. Das Ganze ging privat dann nicht so gut aus, deshalb bin ich dann wieder zurück nach Deutschland. Nach wie vor bin ich dem Land aber sehr verbunden und bin immer wieder gerne dort.

2. Menschen

TW: Die Menschen eines Landes sind mit das Wichtigste. Wie sind Brasilianer? Sie sind für Lebenslust, Caipirinha und Samba bekannt. Ist es so, sind sie wirklich so entspannt?

AB: Es gibt auch das moderne, städtische Leben. Diese eine Seite, wo man nur arbeitet und seriös ist. Trotzdem sind Brasilianer insgesamt laute, fröhliche Menschen. Sie kontaktieren dich sehr schnell und haben eine grundlegende Neugier. Wer ist der gegenüber, was macht er, wo kommt er her? Wo kann man miteinander Feste feiern oder wie tauscht man sich am besten aus? In Brasilien leben grundsätzlich sehr offene und warmherzige Leute.

TW: Ich glaube, dass jeder, der mehr Zeit dort verbringt, diese Erfahrung ebenfalls sehr schnell haben wird. Brasilianer sind einfach sehr sympathisch, haben eine natürliche Freundlichkeit und extrovertiert. Für mich sind sie die glücklichsten Menschen der Welt. Generell ist Lateinamerika in dieser Hinsicht sehr weit vorne, aber Brasilien und Paraguay stechen dabei für mich heraus. Paraguay ist eine ruhigere, eher introvertiertere Freundlichkeit, während Brasilien ein bisschen lauter und extrovertierter ist. Da ist dann, wenn man in der Stadt ist, auch immer etwas los. Wenn man Ruhe haben will, sollte man darauf achten, wo man hingeht. Brasilien ist aber ein riesiges Land und hat für jeden etwas zu bieten.

AB:

Es ist 24-Mal so groß wie Deutschland. Das heißt, dass dort 210 oder 211 Millionen Menschen leben, im Vergleich zu Deutschland mit 83 Millionen.

TW: Nicht ganz dreimal so viel, aber 24-mal so groß. Das ist schon eine riesige Fläche.

AB: Dort kann man sich gut verstecken.

Das Schöne daran sind auch die fast 7.500 Kilometer Strand. Auch da kann ich einen einsamen Strand finden.

TW: Man wird bestimmt einen finden. Es gibt dort verdammt viel Strand, das ist schon der Wahnsinn. Auch die Vielfalt ist beeindruckend, es gibt so viele wunderschöne Strände.

AB: Das Schöne daran ist, dass die Strände bis zum Meer nicht bebaut werden dürfen. Man kann am Strand bauen, aber nur bis zu einer bestimmten Grenze. Der Strand gehört allen.

 

Das ist auch das Schöne daran. Man steht hier nicht vor Mauern, sondern hat eine wirkliche Weite. Ich glaube, das ist eher ein Thema für freiheitsliebende Menschen – die Weite.

Egal, ob du auf der Landstraße bist, am Strand entlang fährst oder gehst, oder irgendwo anders in der Steppe bist.

Diese Weite ist immer da. Ich finde, das ist etwas sehr Entspannendes, Schönes und Öffnendes.

3. Kultur

TW: Wie findest du die brasilianische Kultur? Sie ist anders, spezieller, sehr bunt, auch christlich geprägt und offen.

AB: Man kann das gar nicht in einem Satz beschreiben. Es gibt zwischen Nord, Süd, Ost und West sicher Unterschiede. Zentralbrasilien wird außerdem oft ein bisschen vergessen, weil da außer dem Regierungspalast nicht viel ist. Die Länder im Süden sind mehr europäisch geprägt. Ich würde sagen, dass die Kultur, die Denkweise und die Lebensform ähnlich wie in Norditalien sind. Das ist wie in Blumenau mit den deutschen Geranien auf der Veranda und solche Sachen, das zweitgrößte Bierfest. Man sieht dort einen sehr starken deutschen, italienischen, polnischen Einschlag. Dann weiter oben im Norden, im Nordosten, wo die Sklaven angekommen sind und gezwungen wurden, auf den Plantagen zu arbeiten, sehen wir einen afrikanischen Einfluss. Besonders dieses Bunte schlägt sich da ganz stark durch.

TW: Dort ist es auch immer vielleicht lockerer und entspannter. Man fällt als Ausländer und Gringo sicherlich viel mehr auf. Das heißt, wenn man das Exotische mag, ist es dort sehr schön. Wer es dagegen eher europäischer mag, ein bisschen geordneter, strukturierter, dann ist man im Süden gut aufgehoben. Florianopolis ist zum Beispiel eine schöne, große Metropole.

 

 

AB: Im Süden ist es tatsächlich so, dass du und ich da nicht auffallen würden. Erst ab dem Moment, wo wir vielleicht mit Akzent etwas in Portugiesisch sagen, merken alle, dass wir eingewandert sind. Weiter oben im Norden und Nordosten ist der Anteil der indigenen Bevölkerung und der Portugiesen höher. Es gibt auch holländische Einflüsse, gerade in São Luís, wo du auch letztens warst, war eine Weile die holländische Front angetan. Es gibt dort also alle möglichen Mischungen von indigenen Personen mit afrikanischer Lockenpracht und vielleicht noch blauen Augen. Die Leute sind oft wirklich wunderschön, da bin ich immer wieder erstaunt.

Das Gleiche gilt auf die Kultur bezogen. Auch da sind dann die Einflüsse so aufgeteilt. Katholisch ist hier das Angesagte, einfach durch die Kolonialherren, vor allem Portugal. Das wird dann ein bisschen mit Candomblé und Macumba vermischt, ein bisschen Schadenszauber hier und ein bisschen ich-weiß-nicht-was da. Man fällt am Samstagabend in Trance und am Sonntag geht man in die Kirche. Das ist durchaus normal, dass man das vermischt. Inzwischen gibt es auch sehr viele Zeugen Jehovas und auch die evangelischen Kirchen sind hier sehr stark. Das sind die Business-Kirchen, die sehr viel Geld mit sich bringen. Gleichzeitig gibt es auch Spirituelles, Daime Santo mit Ayahuasca und ich weiß nicht was alles. In Brasilien findet man kulturell eine große Mischung unter dem katholischen Deckmantel. Religiös sind die meisten, selbst die Busse heißen „Jesus liebt dich“ und die Limonade in Maringá heißt „Jesus“.

TW: Man kann Jesus trinken.?

AB: Da kann man Jesus trinken und Jesus ist wirklich großartig.

4. Sicherheit

TW: Das klingt toll. Jetzt gibt es aber kein perfektes Land und keine perfekte Kultur. Auch Brasilien ist noch immer nicht ganz ungefährlich und man muss grundsätzlich aufpassen. Wie hast du das wahrgenommen und was empfiehlst du den Menschen, die sich für Brasilien interessieren?

AB: Ich würde empfehlen, dass man offen ist und nicht ängstlich ist. Trotzdem sollte man wach sein. Man muss zu unterscheiden lernen, wo es kritisch wird und wo es Spaß und Spiel ist! Wenn du das nicht machst und immer nur so verhuscht rumläufst, dann hast du auch nicht wirklichen Spaß. Man muss da das auch ein bisschen trainieren.

Was das Thema Überfälle angeht: Ich wurde einmal überfallen. Der Polizist ums Eck hat direkt reagiert und den jungen Mann an der Hand gepackt. Danach hat er gesagt: „Ich weiß nicht, warum er so schnell gelaufen ist, aber der Grund dafür war jedenfalls nicht Sport.“ So habe ich mein Handy direkt wieder bekommen. Ich würde empfehlen, dass man in bestimmten Regionen und manchmal auch zu bestimmten Zeiten nicht herumschlendert. Eine fette Uhr oder einen Ring würde ich einfach nicht offen tragen, sondern nur zu Anlässen, wo es wirklich angebracht ist. Man sollte einfach ohne Schnickschnack herumgehen. Die derzeitige Entwicklung der drogenabhängigen Menschen, besonders von Crack, ist sicherlich auch ein Thema. Die sind tatsächlich gefährlich, weil du mit denen auch nicht verhandeln kannst. Da schaltet das Empathiezentrum einfach aus und du kannst nichts Nettes bewirken.

TW: Ich habe es auch immer so gemacht, dass ich wenig mitgenommen habe. Wenn man überfallen wird, gibt man das einfach raus und die Sache hat sich.

AB: Genau. Das ist eine gute Strategie. Irgendetwas dabei haben, wo man relativ schnell sieht, dass dort das Geld drin ist. Dann noch ein zusätzlicher Platz für Reservegelder oder Kreditkarten. Für Frauen ist der BH zum Beispiel ein guter Platz.

TW: Man muss sagen, dass große Städte immer tendenziell gefährlicher sind. Wobei im Brasilien vor allem der Norden gefährlich ist.

Im Süden ist es etwas ruhiger. Ländliche Städte sind generell auch weniger bedenklich. Wann auch immer ich in kleineren Städten war, war das um einiges entspannter.

AB: Im Prinzip ja. Es ist bei uns auch so, in Frankfurt oder so ist es anders als irgendwo in einem Hinterdorf.

TW: In einem Dorf passiert nicht viel.

AB: Und wenn es passiert, dann ist das Aufregung und alle finden es interessant. So ist es dort auch. Aber auch in kleineren Städten und Dörfern gibt es Gangs. Da muss man dann auch die Feinfühligkeit haben um zu sehen, dass dort komische Leute unterwegs sind, die sich für Kriminelles treffen. Dann kann man von dort einfach fern bleiben. Man muss einfach die Augen und Ohren aufmachen. In der Stadt, in der ich zu Hause bin, in Parnaíba, ist jetzt zum Beispiel auf einmal die kolumbianische Mafia aufgeschlagen. Was die da in diesem Kaff machen, weiß kein Mensch. Aber die fühlen sich ganz wohl und haben jetzt auch noch die Leute aus Rio hierher gebracht. Dann gibt es noch eine weitere Gang, und die zwei kämpfen jetzt miteinander. Nach Weihnachten kam dann die Militärpolizei und hat erst einmal ein bisschen aufgeräumt. Auch da muss man dann sagen, dass es interessant bleibt. Sobald die lokale Polizei mitmischt, sollte man am besten fern bleiben.

TW: Man solte sich möglichst raushalten und dann passt es normalerweise auch.

AB: Tudo bem, weitergehen.

5. Sprache

TW: Tudo bem. Wie ist das mit der Sprache allgemein? Wie schwierig war Portugiesisch für dich?

AB: Ich würde sagen, man sollte sich schon einen Grundwortschatz aneignen. Dass man zumindest ein paar Floskeln sprechen und in Kontakt bleiben kann. Englisch ist dagegen relativ schwierig. Das Schöne daran ist, dass jeder, der deutsche Wörter wie Information oder Kommunikation kennt, auch Portugiesisch kann. Weil das dann -io statt -ion am Schluss ist. Da hat man quasi schon die Hälfte, das geht schon.

TW: Genau, natürlich muss man ein bisschen lernen, wie bei jeder Sprache. Portugiesisch ist nicht wie Chinesisch und Russisch. Man muss zwar ein bisschen reinfinden, aber es geht. Wer motiviert ist, wird keine Probleme damit haben. Wenn man single ist und eine hübsche Brasilianerin oder einen hübschen Brasilianer findet, kann man außerdem gleich ein bisschen zusammen die Sprache üben.

AB: Im Bezug auf neue Sprachen ist es einfach wichtig, mutig sein und sich auch Fehler zu erlauben. Meine schlimmste Erfahrung war es, als ich statt Fisch eine Orgie bestellt habe. Es war blöd, aber alle haben es mit Humor genommen. Jetzt vertausche ich die beiden Begriffe nie wieder.

TW: Ich frage jetzt nicht, ob du die Orgie dann noch bekommen hast. Es ist vielleicht noch ganz interessant, dass zum Beispiel São Paulo als Stadt sehr nasal ausgesprochen wird. Da tut man sich als Deutscher oft schwer, weil wir das nicht haben. Wer Französisch kann, tut sich da ein bisschen leichter.

AB: Ich höre zum Beispiel, dass ich einen sehr deutschen Slang habe, den ich nicht ablegen kann. Meine Lehrerin hat mich da aber ermuntert und mir gesagt, dass das doch niedlich ist und man sich darüber freuen sollte.

TW: Ein bisschen Gringa, das hat auch Vorteile. Die Einheimischen sind dann neugierig und man fühlt sich auch sehr willkommen in Brasilien. Die Leute sind allgemein sehr offen und freundlich gegenüber Ausländern und das macht einen großen Unterschied. Nicht jedes Land ist so offen für Immigranten und freut sich, wenn man als Ausländer dort lebt.

6. Natur

Inseln, Palmen, tolles Wetter. Brasilien hat viel Landschaft zu bieten. In der Hinsicht ist es schon ein Traumland, oder?

AB: Es gibt von allem etwas. Auch 3000 Meter hohe Berge.

Dann haben sie natürlich auch viel Meer und Strandlandschaft,

aber auch Savannen,

wo auf den ersten Blick gar nicht viel ist und man erst auf den zweiten Blick ganz wunderbares Mikroleben, Flora und Fauna entdecken kann. Und natürlich gibt es auch den Amazonas.

Die Wälder und Dschungelwälder.

Da, wo ich gelebt habe, im Mangrovenwald, ist es auch wunderschön.

Es gibt auch eine große Dünenlandschaft, die so groß ist wie die Stadt São Paulo. In den Senken sind dort dann immer Regenwasser-Seen, in die man einfach hineinspringen kann.

In Brasilien gibt es wirklich für jeden etwas. Im Süden kann es im Winter auch null Grad erreichen. Man kann es sich wirklich individuell aussuchen. Zum Beispiel kann man die Regenzeit vermeiden und da einfach wo anders hingehen. Wenn es ab Februar bis Mai oder Juni im Nordosten regnet, dann wandert man weiter nach Südbrasilien, wo in der Zeit schöner Sommer ist. Man kann dem schlechten Wetter also ausweichen.

Es ist wunderschön. Auch Überschwemmungslandschaften, wie das Pantanal in Zentralbrasilien, Richtung Bolivien hin, hat zum Beispiel eine wunderschöne Tierwelt zu bieten.

TW: Man kann unglaublich viel entdecken. Brasilien bedeckt fast den halben südamerikanischen Kontinent und es gibt viel zu sehen und zu entdecken. Jeder Bundesstaat ist wirklich ein Highlight nach dem anderen. Mir fällt der Name nicht mehr ein, aber ein paar stünden südlich von Salvador wollte ich mir eine Stadt ansehen. Dort war eine Sandbank, in der Mitte das Meer, und außen herum wunderschöne Mangrovenwälder. Es gab dort Tische und Bänke, um etwas zu essen. Dann ist die Flut gekommen und hat die ganze Sandbank überschwemmt, sodass man bis zu den Knien im Wasser gesessen ist und einfach etwas getrunken und gegessen hat, dabei gelacht hat und die Sonne genießen konnte. Das war wirklich ein Traum.

AB: Im Grunde genommen ein Naturschwimmbecken. So etwas gibt es öfter, zum Beispiel in Maceió Alagoas. Das ist auch touristisch natürlich auch toll. Man erlebt einfach etwas Schönes und hat einen schönen Moment. Wenn die Flut kommt, ist trotzdem alles schön, weil die Einheimischen auch wissen, wann man wieder nach Hause gehen darf.

Ich hatte, als ich dort lebte, auch eine Touristenagentur und wir hatten Offroad-Touren gemacht. Du musst schon wissen, mit wem du fährst und selbst fahren würde ich nicht. Es gibt da schon einige Widrigkeiten, die man einfach kennen muss. Treibsand, und so weiter. Da ist es schon gut, wenn man jemanden dabei hat, der sich auskennt.

7. Leben in Brasilien

TW: Wenn man jetzt mehr Zeit in Brasilien verbringen will oder vielleicht sogar teilweise dort leben will, worauf sollte man vielleicht besonders achten?

AB: Du brauchst eine Steuernummer – CPF (Cadastro de Pessoa Fisica). Das ist die wichtigste Sache. Bei jeder Kleinigkeit, die du kaufen willst, brauchst du die Steuernummer. Ansonsten sollte man einfach ausprobieren, wo man leben möchte.

TW: Ich denke, dass die Sprache auch wichtig ist, um gut anzukommen.

AB: Genau. Man sollte außerdem dort sein, wo sich die Menschen gerne aufhalten. So kann man viel besser in das Lebensgefühl eintauchen. An jeder Ecke wird Livemusik gespielt und irgendwo ist immer ein Fest, bei dem man tanzen und eintauchen kann. Sei also da, wo die Menschen sich gerne aufhalten und misch einfach mit! Das macht nicht nur Spaß, sondern gibt dir auch einen Zugang zu Brasilien, den Touristen nicht haben. Brasilianer lachen sich auch immer schlapp, wenn wir mit unseren steifen Gliedern mittanzen. Am Anfang fällt es vielen Deutschen schwer, mit dem Hintern zu wackeln. Da erhält man dann oft Hilfe, damit wir etwas entspannter mit unserem Hüftschwung werden.

TW: Brasilien ist ein sehr spezielles Land. Man sieht auch sehr viel Alegria, sehr viel Freude. Wenn einen das anspricht, dann ist man da, glaube ich, gut aufgehoben. Man kann sich unglaublich gut entspannen, tranquilo.

AB: Das Wichtigste ist daran zu denken, dass es immer eine Lösung gibt. Den jeitinho brasileiro, den brasilianischen Ausweg. Ich muss ehrlich sagen, was mich in all den Jahren immer noch am meisten fasziniert fasziniert, ist die Improvisationskraft der Brasilianer. Sie können oft nicht ganz so gut planen. Aber beim improvisieren denkst du dir: „An die Lösung hätte ich niemals im Leben gedacht.“ So funktioniert es dort. Wenn es so ganz normal nicht geht, dann muss man halt gucken. Die fallen auch nicht in Ohnmacht oder sind so besorgt und hysterisch wie wir Deutschen, sobald es nicht nach Plan geht. Man sucht einfach nach einer Lösung, und wenn es diese nicht war, dann bestimmt die Nächste. Auch das ist eine Gabe, die ich sehr wertschätze.

TW: Man kann aus jeder Kultur etwas mitnehmen. Ich glaube, diese Mischung macht es.

Liebe Anne, herzlichen Dank für das spannende Interview. Es war mir ein Vergnügen.

AB: Sehr gerne. Wann sehen wir uns in Brasilien?

TW: Möglichst bald würde ich sagen. Herzlichen Dank!

Kommen deine Ohrringe auch aus Brasilien?

AB: Genau. Das ist ein Gold-Gras, in da sman investieren kann. Das gibt es nur in einer bestimmten Region und wird im Kunsthandwerk auch schön verarbeitet.

TW: Herzlichen Dank, liebe Anne. Ich glaube, es war sehr spannend hier in Brasilien.

Wenn dir dieses Interview gefallen hat, dann vergiss nicht, den Beitrag zu teilen, zu liken und zu kommentieren, sodass mehr Menschen einen Einblick in dieses spannende Land erhalten. Am besten ist es aber immer noch, einfach selbst vor Ort zu schauen und seine eigenen Erfahrungen zu machen. Brasilien ist wirklich sehr schön, „O cimo“. „Muito bom“, sehr gut. Schön, dass du mit dabei warst. Bis bald!

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Thorsten Wittmann®
Internationaler Investor, Finanzautor, Speaker und Selfmade-Multimillionär. 

Er ist Gründer einer der größten Geld-Communitys im deutschsprachigen Raum.

Zusammen mit seinem Team aus über 20 internationalen Mitgliedern gibt er sein Finanzwissen aus fast 20 Jahren Praxis weiter und bereist nebenbei mit Handgepäck die Welt, um vor Ort die besten Investments und Finanztipps zu recherchieren.

Unser Ziel: Werde durch finanzielle Intelligenz selbst dein bester Berater!

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