Heute lesen wir einen Erfahrungsbericht von jemandem, der aus Deutschland ausgewandert ist und seine Basisstation jetzt nach Paraguay verlegt hat.
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Leben in Paraguay
- Warum Paraguay?
- Freiheit
- Lebenshaltungskosten
- Geld verdienen
- Wahrnehmung von Paraguay
- Umzug aus Deutschland
Thorsten Wittmann: Wie ist es wirklich in Paraguay?
Einen Plan B haben, auswandern und das Leben vor Ort genießen. Mir gefällt es in Paraguay sehr gut. Wie sehen das andere?
Lieber Jahn, schön, dass du dabei bist. Wir kennen uns jetzt schon knapp zwei Jahre, du hast unsere Community auf der Investorenreise kennengelernt und dadurch Gefallen an Paraguay gefunden. Wie kam es dazu, dass du dich letztendlich dafür entschieden hast, genau nach Paraguay auszuwandern?
1. Warum Paraguay?
Jahn: Die Sonne war ein zentraler Faktor für mich. In Paraguay gibt es in etwa 340 Sonnentage im Jahr, an denen man bestes Vitamin D tanken kann. Was mir auch wichtiger war ist, dass die Leute, was den Umgang mit dem Leben angeht, viel gelassener sind. Es ist einfach schön, an einem Ort zu leben, an dem die Sonne scheint und die Leute entspannt sind.
2. Freiheit
TW: Du hast auch die Pandemie-Zeit mitbekommen. Wie ist das mit dem Thema Freiheit im Vergleich zu Deutschland? Gibt es einen Unterschied?
J: Ich würde es tatsächlich gar nicht auf die Pandemie beziehen. Schon 2012 oder 2013 habe ich gemerkt, dass man in Deutschland nicht wirklich frei ist. Damals war ich noch Angestellter und habe immer weniger für meine Arbeit verdient, während ich aufgrund der Inflation immer mehr zahlen musste. Für mich war das alles nicht mehr logisch schlüssig. Als ich dann erfahren habe, dass es sich anderswo auf der Welt mit viel mehr Leichtigkeit leben lässt, hat sich der Wunsch, auszuwandern, über viele Jahre angestaut. Die Unfreiheiten, die in der Pandemie dazugekommen sind, waren nur das i-Tüpfelchen. Hier in Paraguay erlebt man, was Selbstbestimmung eigentlich bedeutet. Das ist in Deutschland nicht so.
3. Lebenshaltungskosten
TW: Wenn man in Paraguay Inlandseinkünfte hat, zahlt man 10% Steuern. Bei Auslandseinkünften zahlt man nichts. Dieser Aspekt ist schon interessant. Wie empfindest du die Lebenshaltungskosten im Vergleich zu Deutschland?
J: Wenn man darauf achtet, regionale Produkte zu kaufen, dann ist man hier deutlich günstiger unterwegs. Es lässt sich auch mit einem kleineren Gehalt oder Rücklagen gut über die Runden kommen.
TW: Was würdest du sagen, wie viel Prozent von dem Geld, das du in Deutschland gebraucht hast, brauchst du jetzt in Paraguay?
J: Man braucht hier in Paraguay auf jeden Fall deutlich unter 1.000 Euro im Monat, wenn man einen Standard haben möchte, für den man in Deutschland, je nach Region, mindestens 2.000 bis 2.500 Euro gebraucht hat.
TW: Also die Hälfte, vielleicht sogar ein bisschen weniger.
J: Weniger als die Hälfte.
4. Geldverdienen
TW: Beim nächsten Thema dreht sich alles um das liebe Geld. Wie hast du das Thema Geldverdienen seit deiner Auswanderung geregelt?
J: Für mich war das Thema ortsunabhängig Arbeiten schon immer ein ganz großes Thema. Da haben Paraguay als Land und der Vertrieb als Tätigkeit ermöglicht, dass ich das auch tatsächlich umsetzen konnte. Wir helfen Unternehmern und Selbstständigen im Onlinebusiness. Es ist heute wirklich einfacher denn je, seine Dienstleistungen an die richtigen Leute zu bringen. Wir helfen Unternehmen, sich in wenigen Wochen gut zu positionieren und den Vertrieb mit Leichtigkeit zu meistern.
TW: Du kommst aus dem Vertrieb und hast dort deine Expertise ausgebaut. Auch bei uns hast du geholfen, unser Team zu schulen. Vielen Dank noch einmal dafür.
J: Ich komme aus dem Vertrieb. Ich habe mehr als sechs Jahre Vertriebserfahrung, mittlerweile auch im Bereich des Onlinemarketings. Der Verkauf ist eben der Knackpunkt für viele Selbstständige, die in Begriff sind, ihr Onlinebusiness aufzubauen. Das Wissen, das ich bei anderen Coaches angewendet habe, um den Vertrieb zu optimieren und die Produkte an die richtigen Leute zu bringen, fließt in das ein, was wir heute machen. So können wir den wahren Wert der Produkte erkennen und mit den richtigen Prozessen auch den Gewinn steigern.
TW: Ortsunabhängiges Arbeiten ist da das Beste, was man heutzutage machen kann.
5. Wahrnehmung von Paraguay
Jetzt, wo du bereits mehr Zeit in Paraguay verbracht hast: Wie war dein erster Eindruck und hat sich dieser verändert? Wie hast du das Land kennengelernt?
J: Ich habe damals an der Investorenreise im Mai 2021 teilgenommen.
TW: Das war das erste Mal?
J: Ja. Die Reise war sehr entspannt. Ich erinnere mich noch an den Flug mit einem 787 Dreamliner, der total komfortabel war. Ich kam vollständig ausgeschlafen hier an und habe mich sofort wohlgefühlt.
TW: Wie ist jetzt, wo du schon länger hier lebst, deine Wahrnehmung von Paraguay?
J: Es kommt jetzt auf die Details an. Paraguay erfüllt die Kriterien:
- gutes Wetter
- entspannte Menschen
- gutes Essen
- niedrige Lebenshaltungskosten
- gute Rahmenbedingungen für unternehmerische Aspekte bezüglich des Besteuerungsmodells
Als Fazit könnte man sagen, dass Paraguay ein Land ist, in dem es darum geht, das Leben zu genießen. Wenn es bestimmte Probleme gibt, die man einfach hinter sich lassen möchte, dann wäre mein Tipp, sie auch nicht mit hier her zu bringen. Stattdessen sollte man einfach akzeptieren, dass man es geschafft hat, das Leben zu verwirklichen, das man leben möchte. Damit man das auch wirklich genießen kann. Da haben viele noch eine mentale Blockade.
TW: Es gibt ja kein perfektes Land und keine perfekte Kultur. Zum Beispiel sind die Paraguayer oft nicht die Zuverlässigsten oder die Pünktlichsten. Stört dich so etwas oder gibt es etwas, das dir nicht gefällt?
J: Es kommt wirklich darauf an, ob man sich grundsätzlich an Sachen stört, oder ob man einfach sagen kann: „Es gibt immer zwei Seiten der Medaille.“
TW: Viele Auswanderer haben das Problem, dass sie sich mitbringen.
J: Das meinte ich gerade.
Man sollte auch ein bisschen darüber nachdenken, wie viel man selbst Teil von dem ist, was man nicht mehr im Leben haben möchte. Es ist wichtig, dass man nicht nur im Äußeren aufräumt, sondern auch im Inneren.
Eine Sache, die hier zum Beispiel negativ auffällt, ist Mülltrennung. Hier und da liegt etwas Müll auf den Straßen. Die Frage ist aber die: Störe ich mich an negativen Einzelheiten oder genieße ich die Sachen, die mir gefallen?
TW: Es gibt auch Themen, die für manche essenziell wichtig sind. Zum Beispiel gibt es in Paraguay viel Fleisch. Vegetarisch geht sehr gut, aber in Restaurants hat man zum Beispiel kaum eine Möglichkeit, vegan zu essen.
J: Vegetarisch kommt man durch, aber vegan wird ein bisschen schwer.
TW: Letztendlich geht das aber schon. Ich esse auch kein Fleisch und hatte nie Probleme. Manchmal werde ich gefragt, ob ich etwas Carne essen möchte. Da muss man dann vorsichtig sein, weil Carne hier eher Rindfleisch bedeutet. Wenn ich gesagt habe, dass ich kein Carne esse, habe ich schon ein paar Mal Hühnchen bekommen.
Gab es irgendwie Sachen, die dich besonders verblüfft haben?
J: Tatsächlich war es für mich ein ganz spannender Moment, als ich am allerersten Tag aus dem Flughafen rausging und das erste Mal die Luft hier geatmet habe.
TW: Ich erinnere mich. Das hast du mir erzählt.
J: Genau. Ich weiß nicht, ob das vielleicht sogar Covid war. Aber ich habe in dieser Zeit Lungenprobleme gehabt. Die Luft hier hat meiner Lunge sehr gutgetan, nach drei Tagen waren diese Probleme weg. Der erste Atemzug hier war so voller Aroma, so voller Dichte. Das habe ich noch nie erlebt.
TW: Da erinnere ich mich an eine kleine Anekdote. Als ich nach ein paar Monaten in Buenos Aires nach Asunción in Paraguay gekommen bin, bin ich in die Stadt hineingefahren und hab mir einfach nur gedacht: „Wie entspannt“. Buenos Aires ist eine sehr turbulente Stadt. Dagegen ist es hier ganz ruhig. Man muss sagen, dass Asunción vielleicht nicht die schönste Stadt ist. Trotzdem merkt man sofort, wie entspannend die Stadt ist. Ich weiß nicht, ob das emotional ist oder einfach der Flair des Ortes, aber man merkt es auch bei den Menschen. Außerdem sieht man auch hier in Asunción schon die Palmen, es sieht ein bisschen aus wie in Spanien. Das ist auch schön.
J: Das kann man auf jeden Fall sagen, ja. Ich reise auch sehr gerne und viel. Wenn man erst einmal seine Standards hinsichtlich Gebäude- und Straßenqualität auf ein internationales Level angepasst hat, dann ist es auch kein Kulturschock. Diese Ruhe und Entschleunigung kann ich auf jeden Fall bestätigen. Es kam mir fast so vor, als würde die Zeit auf einmal langsamer vergehen, als ich aus dem Flugzeug ausgestiegen bin. Als wäre man mit den Vorteilen der heutigen Zeit und ohne die Nachteile der heutigen Zeit wieder in den 1990ern zurück.
TW: Ich empfinde das auch so. Klar ist nicht alles perfekt, aber die Lebensqualität ist trotzdem sehr hoch. Vor allem, wenn man ein ruhiges und entspanntes Leben sucht.
J: Lebensqualität ist ja doch ein sehr dehnbarer Begriff. Je nach dem, woran man das fest macht, ist die Lebensqualität sehr hoch. An Zahlen und Daten wird man das hier wahrscheinlich kaum festmachen können, man fühlt es einfach.
6. Umzug aus Deutschland
TW: Wie lief dein Umzug aus Deutschland ab? Gab es Dinge, an die du nicht gedacht hast, die man aber beachten sollte?
J: Ich habe da wirklich großes Glück gehabt, da ich alle Fehler, die man machen kann, durchs Hörensagen mitgebkommen habe. Dank deiner Kontakte hatte ich wirklich null Schwierigkeiten beim Umzug aus Deutschland gehabt. Wenn man jemanden sucht, der einem beim Umzug hilft, muss man aufpassen, nicht an sektenartige Gemeinschaften zu geraten. Da sollte man auf jeden Fall die Finger davonlassen und stattdessen wirklich unabhängig sein. Am besten hat man schon eine ortsunabhängige Einkommensquelle oder Rücklagen für mindestens sechs Monate.
TW: Damit man zumindest in der ersten Zeit Ruhe hat. Sechs oder, noch besser, zwölf Monate, in denen man sagt, dass man sich erst einmal Ruhe verschafft.
J: Genau.
TW: Es ist in Paraguay und Deutschland, wie es überall ist. Es gibt Menschen, mit denen man sehr gerne zusammen ist und andere, die man lieber meiden möchte. Man muss auch hier ein bisschen aufpassen, mit wem man sich umgibt. Nicht jeder hat dein Wohlergehen im Sinn.
J: So ist es überall auf der Welt.
TW: Gerade als Auswanderer wird man schnell über den Tisch gezogen. Wenn die Einheimischen wissen, dass man sich nicht auskennt, passiert es schnell, dass Gegenstände zum Beispiel überteuert angeboten werden. Da muss man schon ein bisschen aufpassen.
J: Ich hatte von Anfang an die richtigen Kontakte, daher kann ich das zum Glück nicht sagen.
TW: Man sollte einfach gesund kritisch bleiben, so wie überall.
J: Vielleicht auch verschiedene Angebote vergleichen, damit man erkennt, wenn etwas nicht richtig läuft.
TW: Jahn, herzlichen Dank für dieses tolle Interview. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht.
J: Mir auch.
TW: Ich hoffe, dass wir mit diesem spannenden Erfahrungsbericht noch einmal ein paar interessante Aspekte des Lebens in Paraguay aufgreifen konnten.
Wenn du dich auch für unsere Investorenreisen interessierst, bist du herzlich willkommen! Paraguay ist ein spannendes Land, von dem sich jeder selbst ein Bild machen sollte.
Herzlichen Dank fürs Lesen und bis bald!
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