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Cost Average Effekt bzw. Durchschnittskosteneffekt

Vielleicht hast du schon einmal vom sogenannten Cost Average-Effekt gehört. Vor allem, wenn du dich mit Sparplänen beschäftigst, führt kaum ein Weg an diesem Effekt vorbei.

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Du solltest ihn ganz genau kennen, denn es ist absolut notwendiges Wissen für jeden Investor da draußen. Aber was soll das eigentlich sein?

Man könnte es ganz einfach formulieren. Der Cost Average-Effekt oder auch Durchschnittskosteneffekt bedeutet für Anleger: regelmäßiges Investieren in Anlageprodukte mit starken Schwankungen wird mit einem durchschnittlich günstigeren Einkaufspreis belohnt. So weit, so gut. Ob es wirklich so einfach ist und sich auch lohnt, das schauen wir uns heute an.

Die Cost Average Erklärung

Der Durchschnittseffekt glättet deine Rendite und bringt dir Sicherheit bei deinen Sparplänen. Vor allem, wenn du ihn bei Geldanlagen anwendest, die etwas volatiler sind, wie z. B. Aktienfonds, Rohstoffen oder Edelmetallen. Diese Schwankungen werden durch den Durchschnittseffekt ein wenig abgefedert.

Der Cost Average Effekt entsteht also bei Sparplänen, also dem monatlichen Einzahlen eines bestimmten Betrags in einen Aktienfonds oder ETF. Über die Jahre schwanken die Kurse deiner besparten Fonds. Bei einer Einmalanlage kann es also sein, dass du investierst und der Kurs kurz danach erst einmal sinkt. Beim monatlichen Sparen sorgt der Cost Average-Effekt dafür, dass sich diese Schwankungen über die Zeitdauer nicht so bemerkbar machen.

Erklären wir es an einem kleinen Beispiel: Du kaufst Aktie X zu einem Preis von 10 Euro ein. Im nächsten Monat ist die Aktie nur noch 8 Euro wert. In den darauffolgenden 10 Monaten schwankt die Aktie zwischen 8 und 10 Euro. Hättest du alles auf einmal investiert, wäre dein Einkaufspreis bei 10 Euro und du hättest die Monate darauf einen Buchverlust.

Wenn du jedoch monatlich kleinere Beträge investierst, musst du den Markt nicht timen und kaufst den Durchschnitt ein. 

Ein weiterer Effekt ist, dass du mehr Aktien zum günstigen Preis kaufst, als zum teuren, da der Anlagebetrag sich nicht ändert. Dadurch bekommst du im Schnitt nochmal einen deutlich besseren Einkaufspreis.

Durch den Cost Average-Effekt hast du diese Aktien durchschnittlich für weniger Geld eingekauft, als wenn du am Anfang eine Einmalanlage zum Aktienpreis von 10 Euro angelegt hättest. Das bedeutet also, dass du einen Renditebonus bekommst, denn auf langfristige Sicht hast du mehr Aktien gekauft, die mehr Rendite erzielen. Das zumindest theoretisch.

Durchschnittskosten erechnen

Weitere Cost Average Beispiele – Das Verlust-Szenario oder positiver Cost Average-Effekt

Du kaufst heute einen Aktienfonds ein, zum Kursniveau von 10. Morgen steht der Kurs plötzlich bei 5. Mit einer Einmalanlage ein harter Verlust von 50 %. Bei einem Sparplan und diesen zwei Raten (ein Kauf bei einem Kurs von 10 und einer bei 5), ist das Durchschnittsniveau, bei dem du eingekauft hast, bei 7,5. Der Verlust ist also nicht so groß, als wenn du bei 10 alles auf eine Aktie gelegt hättest.

Nun bleibt die Aktie ja nicht für immer auf der 5 stehen. Wir wachen am nächsten Morgen auf und plötzlich ist sie wieder bei 10. Für die Einmalanleger also ein großes Aufatmen. Glück gehabt, kein Geld ist verloren gegangen. Wenn du jetzt verkaufen würdest, hättest du dein Geld zurück. Für Sparplananleger ist die Aktie jetzt aber von 7,5 auf 10 gestiegen. Das heißt, du hast einen Buchgewinn von 2,5.

Das Gewinn-Szenario oder negativer Cost Average-Effekt

Jetzt kommen wir zum Gewinn-Szenario. Die Aktie hat immer noch ihren Stand von 10, morgen steigt sie aber plötzlich auf 15. Mit einer Einmalanlage hättest du gutes Geld gemacht. 50 % Rendite, am besten sofort verkaufen. Bei einem Sparplan mit zwei Raten hättest du einen Durchschnittswert von 12,5. Das heißt im Vergleich zur Einmalanlage hättest du jetzt weniger Rendite gemacht.

Du siehst, der Durchschnittswert geht in beide Richtungen. Einmalanlagen sind Spekulationen, während der Sparplan etwas sicherer, aber vielleicht auch etwas weniger rentabel ist. Vor allem in Krisen, wenn die Kurse auf einem Tiefpunkt sind, kann sich eine Einmalanlage lohnen. Denn theoretisch kann es nur nach oben gehen.

Für die meisten Investoren lohnt sich die Anlage durch den Sparplan. Auch wenn Anleger immer wieder versuchen, den Markt durch richtiges Timing zu schlagen, schaffen es die wenigsten. Um dein Risiko zu minimieren, solltest du in den meisten Fällen daher monatlich Geld anlegen und einen schönen Durchschnittspreis mitnehmen.

Ein typischer Anfängerfehler

Der Cost Average-Effekt bringt dir also mehr Sicherheit. Ein ganz klassischer Anfängerfehler, den du nicht nur bei Sparplänen, sondern generell beim Investieren in Geldanlagen vermeiden solltest: im falschen Moment verkaufen.

Es ist ganz natürlich, dass man mal Angst bekommt. Schließlich geht es um dein hart erarbeitetes Geld und das ist ein emotionales Thema.. Vor allem, wenn man dann in den Nachrichten hört, dass eine Rezession kommt oder bestimmte Aktien abstürzen, dann kann man schnell ein Kribbeln in den Fingern spüren. 

Die Intuition ist, dass man so schnell wie möglich verkaufen möchte, sodass am Ende zumindest ein bisschen Geld übrig bleibt. Man nimmt den Verlust in Kauf. Dieser Fehler sorgt dafür, dass Personen, die sich mit der Börse nicht beschäftigt haben, der Meinung sind, es wäre unsicher. Und klar, die Börse geht auf und ab. Deswegen solltest du Zeit und Geduld mitbringen.

Wenn du den Cost Average-Effekt bei Aktien anwendest, solltest du vorher ganz klar eine Strategie festlegen und niemals aus der Emotion heraus handeln. Die meisten Menschen fahren am besten mit einem breit gestreuten Index - auch ETF genannt.

Das bedeutet, anstatt Einzelaktien zu kaufen, investierst du einfach in die gesamte Wirtschaft. Diese geht über den langen Zeitraum betrachtet immer weiter nach oben.

Das heißt dann in schweren Phasen: einfach Augen zu und durch. Am besten den Sparplan weiter besparen, denn du kaufst jetzt Aktien für einen geringeren Betrag ein, als du es vor der Krise gemacht hättest. Je mehr Aktien du hast, desto mehr gewinnst du, wenn der Kurs wieder steigt.

Daher empfehle ich dir, einen Sparplan einzustellen. Somit wird der Betrag automatisch von deinem Konto abgehoben, ohne dass du etwas machen musst. Du kannst also die Kursschwankungen nicht weiter betrachten. Außerdem lohnt es sich, bei einem Sparplan nur etwa einmal im Jahr hineinzuschauen, ansonsten machst du dir zu viel Stress und das Risiko, aus der Panik heraus zu verkaufen, ist deutlich größer.

Wenn dir dieser Fehler schon einmal passiert ist, dann geht es dir wie den meisten Anlegern da draußen.  Das ist ein ganz normaler Lernprozess. Das einzige, was zählt: Bloß nicht aufgeben. Wir alle lernen beim Investieren und jetzt weißt du, dass immer auch bessere Zeiten kommen. So philosophisch wie es klingt.

Cost Average-Effekt: Kritik

Wir haben weiter oben schon einmal erwähnt, dass der Cost Average-Effekt sehr theoretisch ist. Auch unsere Beispiele waren extrem vereinfacht. Bei dem Gewinn-Szenario konntest du schon den ersten Nachteil sehen. Bei steigenden Kursen erhältst du weniger Rendite im Vergleich zu einer Einmalzahlung.

Unser nächster Kritikpunkt ist, wenn der Kurs einer Aktie oder eines Wertpapiers über einen längeren Zeitraum steigt oder sinkt, dann verliert der Durchschnittseffekt seine Wirkung. 

Sinkt die Aktie langfristig, kannst du zwar mehr Anteile kaufen, aber der Verlust der Rendite wird nicht ausgeglichen. Bei konstantem Anstieg werden weniger Anteile gekauft, was genauso zu weniger Rendite durch Kurssteigerungen und Zinsausschüttungen führt.

Bedeutet im Klartext, dass wenn du am perfekten Zeitpunkt investieren willst, könntest du den Markt schlagen und eine Überrendite mitnehmen. Das passiert in der Praxis jedoch sehr selten und ist eher den Profis überlassen.

Anfängerfehler

Wie berechnet man den Cost Average-Effekt?

Ich habe es bei unseren Beispielen sehr einfach dargestellt, aber in der Realität kann man den Cost Average Effekt erst nach Anlage über einen längeren Zeitraum korrekt berechnen. 

Dafür muss der insgesamt gezahlte Preis durch die erworbenen Anteile dividiert werden. Diesen durchschnittlichen Preis kann man dann mit dem Anfangspreis vergleichen. 

Du hast für 10 Euro eine Aktie bekommen. In der Zwischenzeit hatder Preis geschwankt, das heißt, manchmal hast du für 10 Euro nur Anteile einer Aktie erhalten, andere Male hast du für den gleichen Preis mehr als eine Aktie bekommen. 

Der errechnete Durchschnittspreis wird dann mit dem Preis verglichen, wenn du jedes Mal eine Aktie für 10 Euro bekommen hättest. Der Durchschnittseffekt ist die Differenz davon.

Cost Average-Effekt: Bedeutung

Was also tun? Einen Sparplan nutzen oder doch eine Einmalanlage riskieren? Das hängt meiner Meinung nach komplett davon ab, worin du investieren willst und vor allem, wie gut du dein Investment kennst.

Sparpläne sind eine super Möglichkeit , regelmäßig Geld auf die Seite zu legen und den Investment-Prozess zu automatisieren. 

Vor allem jüngere Menschen haben in der Regel noch weniger Kapital zur Verfügung und kennen die Märkte noch nicht sehr gut. Auch mit kleineren Beträgen ein Vermögen ansparen. Hierbei solltest du beachten, dass du deine Sparquote deinem aktuellen Gehalt anpasst.

Vor allem gilt immer wieder das Börsensprichwort „time in the market beats timing the market“. Also je länger dein Geld investiert ist, desto besser die Gewinne. Wenn du Kapital hast, dann warte bitte nicht auf einen Kurstiefpunkt, sondern investiere es regelmäßig in festgelegten Beträgen. 

Für die meisten Investoren und Privatanleger macht es Sinn, dass du deine Investitionen streust, also nicht alles auf eine Karte setzt. Dann sollte einer ansehnlichen Rendite nichts im Wege stehen.

Der Cost Average-Effekt kommt vor allem in schwankenden Geldanlagen sehr gut zur Wirkung wie zum Beispiel Aktienfonds, Rohstoffe und Edelmetalle.

Fazit

Der Cost Average-Effekt ist eine gute Möglichkeit, um dein Investment im Schnitt zu einem deutlich besseren Einkaufspreis zu erzielen.

Sparpläne sind vor allem für Personen mit geringem Kapital nützlich, obwohl bei ETFs mit Weltindizes der Cost Average-Effekt einen Teil seiner Wirkung verliert, da diese historisch gesehen langfristig immer steigen.

Schön, dass du dir heute wieder ein bisschen Zeit genommen hast, deine finanzielle Freiheit zu leben. Nimm dir jede Woche dazu etwas Zeit.

Wir sehen uns nächste Woche wieder.

Bis dahin

Dein Thorsten Wittmann

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Thorsten Wittmann®
Internationaler Investor, Finanzautor, Speaker und Selfmade-Multimillionär. 

Er ist Gründer einer der größten Geld-Communitys im deutschsprachigen Raum.

Zusammen mit seinem Team aus über 20 internationalen Mitgliedern gibt er sein Finanzwissen aus fast 20 Jahren Praxis weiter und bereist nebenbei mit Handgepäck die Welt, um vor Ort die besten Investments und Finanztipps zu recherchieren.

Unser Ziel: Werde durch finanzielle Intelligenz selbst dein bester Berater!

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