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Eindrücke aus Kuba – Doku über Land und Leute

Heute möchte ich keine Finanztipps  und –tricks mit Ihnen teilen, sondern ein paar Eindrücke aus meiner Zeit in Kuba.

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Eindrücke, die ich aus Gesprächen mit vielen Kubanern gewinnen konnte und somit mehr darüber erfahren habe, wie das Leben in diesem chaotischen, aber sehr interessanten Land funktioniert.

Kuba ist nicht zu vergleichen mit dem, was man normalerweise kennt. Ich unterhalte mich ja immer sehr gerne mit den Menschen vor Ort, um in die Kultur einzutauchen. So auch in Kuba.

Kommunismus in Kuba

Kuba selbst ist ja eines der letzten „kommunistischen“ Länder. Aus diesem Grund funktioniert hier alles ganz anders. Man hat hier das, was man eben hat und mit dem Embargo der USA kommen eben viele Produkte nicht mehr ins Land. Dann ist es hier beispielsweise in den Restaurants so, dass es Dinge, die auf der Karte stehen, nicht gibt. Das Bier ist aus, der Fisch oder eben auch das Fleisch. Solche Probleme sind allgegenwertig und man trifft sie überall an. So steht zum Beispiel groß „Cafeteria“ drüber, aber es gibt gar keinen Kaffee.

Die Menschen arrangieren sich aber mit dem was sie haben. Eine kurze Anekdote dazu: Ich war in einem Apartment von einigen Kubanern. Diese haben sich gerade Fliesen gekauft. Der Mann musste vier Wochen danach suchen und ist halb Havanna abgelaufen, damit er diese gefunden hat. Nun reichen diese Fliesen aber nur für den Fußboden aus. Für die Verzierung an der Wand braucht er dann wieder andere.

Die müssen dann natürlich auch wieder irgendwie passen, also wird das dann noch einmal ein bisschen schwieriger. Mal sehen, wie lange das dann dauern wird. So ist das an allen Ecken und Enden.

Es gibt hier spezielle Geschäfte, in denen Auslandswaren erhältlich sind, die sind aber für die normale Bevölkerung absolut unerschwinglich.

Zwei Währungen in Kuba

Hier gibt es die Spezialwährung, den CUC. Bis 1994 gab es noch den Dollar als Parallelwährung, aber das fand Fidel Castro nicht so gut und hat dann den „Peso Convertible“ eingeführt.

Es gibt also zwei Währungen: den normalen Peso und den Peso Convertible (CUC). 10 CUC entsprechen ungefähr 10 US-Dollar. Wissen sollte man jetzt, dass das Durchschnittseinkommen eines Kubaners 20 CUC, also quasi 20 US-Dollar beträgt. Das bedeutet, 10 US-Dollar sind für einen Kubaner sehr viel Geld.

Viele müssen damit auskommen und andere machen kreative und flexible Geschäfte, vor allem mit den Touristen, die es hier viel gibt, mit der Arbeit als Taxifahrer oder man schlägt sich innerhalb der Familie durch. Aber mit 20 CUC ist es extrem schwierig.

Subventionen in Kuba

Interessant ist es, dass es ein Heft gibt, mit dem man für 2 CUC einmal eine Ration zu Essen bekommt, die staatlich subventioniert wird. Somit können die Leute grundsätzlich überleben.

Man wird einigermaßen satt und kommt zurecht. Es gibt 8 Eier, eine Ration an Fleisch, Bohnen, Kaffee, Zucker etc. Die Leute versuchen sich aber natürlich auch anderweitig durchzuschlagen.

Auch wenn die Menschen auf sehr einfachem Niveau leben, müssen sie so gesehen zumindest nicht hungern bzw. verhungern, denn sie bekommen etwas von der Regierung gestellt. Aber wirkliche Annehmlichkeiten hier in Kuba zu finden, ist extrem schwierig.

Kuba's Generationsunterschied

Die ältere Generation hat sich damit arrangiert. Ich habe mit vielen älteren Menschen gesprochen. Für sie ist das System in Ordnung, sie haben sich daran gewöhnt. Sie können sich mehr oder weniger mit den Alt-Funktionären, mit denen sie quasi alt geworden sind, identifizieren.

Für die Jugend, die heranwächst, sieht es etwas differenzierter aus. Diese bekommen über das Internet oder über Touristen mit, dass auch andere Dinge möglich sind und sie können einfach nicht reisen. Ein Reisepass kostet hier 100 CUC, also 100 US-Dollar. Wenn das Durchschnittseinkommen also 20 CUC beträgt, ist nicht nur der Reisepass unerschwinglich, sondern auch die Reisekosten, wenn man in andere Länder reisen möchte. Das heißt, sie haben einfach nicht die Möglichkeiten. Viele würden gerne ins Ausland gehen und sich dort ein Leben aufbauen, aber es ist einfach nicht möglich.

Glück in Kuba

Ansonsten sind die Menschen hier aber glücklich bzw. arrangieren sich mit dem, was sie haben. Vielleicht sind sie sogar ein gutes Stück glücklicher als Menschen aus dem deutschsprachigen Raum, wo die Menschen Perfektionismus suchen. In Deutschland gibt man sich eben nicht zufrieden mit dem, was man hat, obwohl man materiell gesehen wirklich alles hat, vor allem, wenn man es mit Kuba vergleicht.

Kubanische Autos

Auch Autos sind für die Menschen hier meist nicht bezahlbar. Zumal auch kaum neue Autos ins Land kommen. Ich habe einen neuen Audi und einen neuen Mercedes gesehen, aber ansonsten sind es alles sehr alte Autos hier. Die amerikanischen Schlitten wurden damals noch vor dem Embargo und bevor Kuba kommunistisch wurde importiert. Hier sind in der Regel heute einfach neue Motoren drin. Die Karosserien werden dann also wiederverwendet und man tauscht nur die Motoren aus. Das sind Motoren von Toyota, Volkswagen, Mercedes etc. Autos, die also sonst Liebhaberwert haben, sind hier die relativ günstigen Autos, die zwischen 12.000 und 16.000 CUC kosten.

Da dies aber eine Menge Geld ist, sind Menschen die ein Auto haben schon ein kleiner König. Es fehlt an allen Ecken und Enden.

Ein paar Wochen bevor ich nach Kuba kam, wollte ich mir ein Auto mieten, leider war ich da schon zu spät dran. Dies muss man mindestens einen Monat vorher machen, ansonsten bekommt man hier einfach kein Auto. Dann muss man „Collectivo-Taxen“ nehmen um in andere Städte zu kommen oder Busse, was dann noch einmal eine andere Kategorie ist. Die Knappheit ist also überall zu spüren, auch bei den Autos.

Einmal bin ich mit einem Taxifahrer gefahren und wir haben uns länger unterhalten. Er meinte, dass ein alter VW, der bei uns in Deutschland 1.000 oder 2.000 Euro kosten würde, hier einen Wert von 25.000 CUC hat, weil der Markt einfach komplett anders ist. Man kann es einfach nicht vergleichen mit marktwirtschaftlichen Ländern wie wir sie kennen.

Langsamer Umschwung in Kuba

Man spürt den staatlichen Einfluss des Kommunismus auch sehr. Ich habe gehört, es ist ein bisschen besser geworden und man öffnet sich etwas mehr dem Westen. Es gibt vereinzelte Möglichkeiten sein eigenes Geschäft, seine eigene Bar etc. aufzubauen und damit auch Geld zu verdienen. Allerdings sind diese Möglichkeiten noch relativ wenig und alles verläuft langsam. Die Menschen haben mir aber immer wieder mitgeteilt, dass es in die Richtung geht, bisher sind sie aber noch weit entfernt davon.

Es wird sich zeigen, ob sich die neue Generation langfristig damit zufriedengibt. Kuba an sich ist ja eine relativ revolutionäre Kultur. Die neue Generation wächst grundsätzlich unzufriedener heran, da sie natürlich auch mitkriegt, wie das Leben außerhalb aussieht. Im Gegensatz zu beispielsweise Nordkorea, gibt es hier schon Kontakt zu Ausländern. Es gibt relativ viele Touristen und die Kubaner sehen, dass diese im Vergleich unglaublich viel Geld haben.

Ansonsten ist die Geschichte, ganz typisch kubanisch, hier auch sehr präsent. Die kommunistische Kultur sieht man zum Beispiel anhand der Plattenbauten, der alten Autos, überall hört man Salsa und lateinamerikanische Musik auf der Straße. Das ist sehr lateinamerikanisch. Nichtsdestotrotz ist doch Vieles anders als in anderen lateinamerikanischen Ländern, da diese einfach marktwirtschaftlich geprägt sind.

Sicherheit in Kuba

Wichtig zu sagen ist außerdem, dass Kuba ein sehr sicheres Land ist. Man kann hier in Havanna abends und nachts herausgehen und muss sich auch als Tourist nicht sorgen. Natürlich gibt es vereinzelt mal einen Diebstahl etc., aber das ist wirklich sehr selten. Es gibt relativ viel Polizei und es wird sehr gut aufgepasst.

Internet in Kuba

Das Internet ist auch ein sehr interessantes Thema hier. Es wird staatlich reguliert und ist noch recht schwierig zu bekommen. Das normale Arbeiten, wie wir es kennen, ist im Prinzip unmöglich. Auch wenn man sich mit dem Handy verbinden will, kann es oftmals 10-20, manchmal sogar bis zu 30 Minuten dauern, bis es sich verbindet und funktioniert. Manchmal geht es auch überhaupt nicht.

Es gibt mittlerweile eine Karte die man hier kauft, die für Touristen relativ teuer ist. Mit dieser Karte kostet das Internet zwischen 1 und 3 Euro, je nachdem wo man hinkommt und wen man fragt. Das wäre für Kubaner eine Unsumme an Geld und nicht bezahlbar. Genau wie für Sehenswürdigkeiten, gelten also auch für die Nutzung des Internets unterschiedliche Preise für Touristen und Kubaner.

 Zum Beispiel kostet ein Eintritt mal 10 CUC, dann aber eben 20 Pesos, also weniger als 1 Euro, für Kubaner. Es wird hier also mit 2 Mitteln gemessen um zurechtzukommen. Dies ist ein bisschen wie eine Subventionierung für den Staat und man merkt deutlich, dass das Geld auch benötigt wird. Aus diesem Grund finde ich es vollkommen in Ordnung, dass diese Preisunterschiede existieren.

Thorsten Wittmann®
Internationaler Investor, Finanzautor, Speaker und Selfmade-Multimillionär. 

Er ist Gründer einer der größten Geld-Communitys im deutschsprachigen Raum.

Zusammen mit seinem Team aus über 20 internationalen Mitgliedern gibt er sein Finanzwissen aus fast 20 Jahren Praxis weiter und bereist nebenbei mit Handgepäck die Welt, um vor Ort die besten Investments und Finanztipps zu recherchieren.

Unser Ziel: Werde durch finanzielle Intelligenz selbst dein bester Berater!

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